Start ist am großen Parkplatz des Trimini in Kochel am See. Der neuerliche Wintereinbruch sorgt dafür, dass sich die Teilnehmer gut einpacken. Bei leichtem Schneetreiben geht es am Kochelsee entlang. Die Wasseroberfläche ist spiegelglatt und verschwimmt im Grau der Umgebung. Bei den Gebäuden der Firma Dorst beginnt der Einstieg nach oben in den winterlichen Bergwald. Auf schmalem Pfad steigen wir, auf der rechten Sekte des Lainbaches entlang, in sanftem Anstieg bergauf. Das Schneetreiben nimmt zu. Die kahlen Stämme und Äste der Laubbäume heben sich dunkel gegen den hellen Schnee ab. Das Bachbett des Lainbaches entfernt sich mit jedem Meter nach oben mehr in der Tiefe und das Plätschern des Wasser wird leiser. Schilder am Wegrand weisen darauf hin, dass wir uns auf dem Vogellehrpfad befinden. Etwa eine Viertelstunde später legt sich die Steigung zurück und die Zimmermoosbrücke ist erreicht. Die gelben Wegschilder zeigen, dass es nach rechts über die Brücke zum Jochberg, Rabenkopf und zur Benediktenwand geht. Wir bleiben auf der linken Seite des Lainbaches und gehen an einem Felsen vorbei, den nun breiteren Weg, ohne nennenswerte Steigung, weiter. Das Schneetreiben beruhigt sich und wir legen unsere Spuren in den frischen Schnee. Leicht oberhalb vom Lainbach gehen wir immer noch auf breitem Weg, durch die schöne Winterlandschaft, zu einer weiteren Brücke hin. Diese hat einen schmalen Steg und nur auf einer Seite ein Geländer. Die Lauffläche ist glatt. Vorsichtig überqueren wir die Brücke zur rechten Bachseite hinüber. Die großen Steine im Bachbett sind mit einer weißen Schneehaube überzogen und stehen im Kontrast zur dunkleren Wasseroberfläche. Der Pfad wird wieder schmaler und die Steigung nimmt zu. Minuten später erreichen wir einen betonierten Wasserfall, der als Geschiebeschutz wirkt. Seitlich einige Meter nach oben und an einem schmiedeeisernen Gedenkkreuz vorbei, das auf einem kleinen Felsen steht. Daneben hängt ein dreieckiges Vogelhäuschen. Wir befinden uns immer noch auf dem Vogellehrpfad. Auf zahlreichen Hinweis-Tafeln kann der Wanderer Interessantes über heimische Vogelarten erfahren. Jetzt geht es erneut steiler nach oben zu einer Bank. Hier ist ein schöner Aussichts- und Ruhepunkt auf die kleineren Lainbachwasserfälle, bei denen das Wasser kaskadenförmig 12 Meter nach unten fällt. Heute dominiert das Eis. Nach der Bank geht es über weitere Stufen nun noch mal deutlich steiler nach oben. Seitlich des Pfades schützt ein Holzgeländer vor einem Absturz in die Tiefe. Minuten später sehen wir den Lainbachwasserfall vor uns auftauchen. Einige Meter nach unten und zur neu errichteten Holzbrücke, die über den Lainbach-Abfluss führt. Der etwa 20 Meter hohe Wasserfall ist größtenteils zu Eis erstarrt. Nur ein unscheinbarer Wasserstrahl fällt, zwischen den bizarren Eisgebilden, nach unten in die Gumpe, die auch mit einer Eisschicht bedeckt ist. Auf der Brücke heben sich unsere bunten Anoraks wie Farbkleckse in der winterlichen, grauweißen Eislandschaft ab. Nach einer kurzen Rast machen wir uns auf den Weiterweg. Über viele Treppen steigen wir auf der Nordseite des Wasserfalls den steilen Hang nach oben. Oben legt sich der Weg zurück und es geht erneut gemächlich, auf nahezu einer Höhenlinie, im lichten Wald weiter. Über einen hölzernen Steg wird ein weiteren Bachlauf überquert. Die abkürzende Forststraße nach Kochel lassen wir links liegen und gehen weiter zur Kohlleite. Wir überqueren den Saulachbach, der aus dem Saulachgraben nach unten abfließt. Entlang vom Stutzenstein geht es weiter zum Rabenkopfgraben. Dieser wird über eine Holzbrücke überquert. Auf der Bank danach öffnet unser Wiggerl seine drei Bierflaschen, die am Bandel, um den Hals herum, spazieren getragen hat. Es ist so kalt, dass jeder nur einen kleinen Schluck nimmt. Lenz holt sein Horn heraus und bläst zu unserer Freude und sicher zum Entsetzen der Tiere in die klare Winterluft. Wir rüsten zum Weitergehen. Zehn Minuten später erreichen wir die verschneiten Wiesen der Kohlleiten Alm. Jetzt geht es auf der breiten Fahrstraße nach Westen entlang des Kalmbaches sanft abfallend nach Kochel hinunter. Dort kehren wir im Gasthof zur Post ein. Ein sehr schöner Wanderauftakt, nach der langen Winterpause, der allen Spaß gemacht hat und uns in eine schöne winterlich, verschneite Landschaft zu einem herrlichen Eiswasserfall geführt hat.