© DAV Wolfratshausen

Bunte Farbkleckse in winterlicher Landschaft

Text und Bil­der: Ge­org Walz

25.04.2018

Der Vor­stand der DAV Sek­ti­on Wolfrats­hau­sen Ger­hard Hof­mann er­öff­net mit 21 Wan­der­freun­den die Berg­wan­der­sai­son 2018.

Start ist am großen Park­platz des Tri­mi­ni in Ko­chel am See. Der neu­er­li­che Win­ter­ein­bruch sorgt da­für, dass sich die Teil­neh­mer gut ein­pa­cken. Bei leich­tem Schnee­trei­ben geht es am Ko­chel­see ent­lang. Die Was­sero­ber­flä­che ist spie­gel­glatt und ver­schwimmt im Grau der Um­ge­bung. Bei den Ge­bäu­den der Fir­ma Dorst be­ginnt der Ein­stieg nach oben in den win­ter­li­chen Berg­wald. Auf schma­lem Pfad stei­gen wir, auf der rech­ten Sek­te des Lain­ba­ches ent­lang, in sanf­tem An­stieg berg­auf. Das Schnee­trei­ben nimmt zu. Die kah­len Stäm­me und Äs­te der Laub­bäu­me he­ben sich dun­kel ge­gen den hel­len Schnee ab. Das Bach­bett des Lain­ba­ches ent­fernt sich mit je­dem Me­ter nach oben mehr in der Tie­fe und das Plät­schern des Was­ser wird lei­ser. Schil­der am Weg­rand wei­sen dar­auf hin, dass wir uns auf dem Vo­gel­lehr­pfad be­fin­den. Et­wa ei­ne Vier­tel­stun­de spä­ter legt sich die Stei­gung zu­rück und die Zim­mer­moos­brücke ist er­reicht. Die gel­ben Weg­schil­der zei­gen, dass es nach rechts über die Brücke zum Joch­berg, Ra­ben­kopf und zur Be­ne­dik­ten­wand geht. Wir blei­ben auf der lin­ken Sei­te des Lain­ba­ches und ge­hen an ei­nem Fel­sen vor­bei, den nun brei­te­ren Weg, oh­ne nen­nens­wer­te Stei­gung, wei­ter. Das Schnee­trei­ben be­ru­higt sich und wir le­gen un­se­re Spu­ren in den fri­schen Schnee. Leicht ober­halb vom Lain­bach ge­hen wir im­mer noch auf brei­tem Weg, durch die schö­ne Win­ter­land­schaft, zu ei­ner wei­te­ren Brücke hin. Die­se hat einen schma­len Steg und nur auf ei­ner Sei­te ein Ge­län­der. Die Lauf­flä­che ist glatt. Vor­sich­tig über­que­ren wir die Brücke zur rech­ten Bach­sei­te hin­über. Die großen Stei­ne im Bach­bett sind mit ei­ner wei­ßen Schnee­hau­be über­zo­gen und ste­hen im Kon­trast zur dunk­le­ren Was­sero­ber­flä­che. Der Pfad wird wie­der schma­ler und die Stei­gung nimmt zu. Mi­nu­ten spä­ter er­rei­chen wir einen be­to­nier­ten Was­ser­fall, der als Ge­schie­beschutz wirkt. Seit­lich ei­ni­ge Me­ter nach oben und an ei­nem schmie­de­ei­ser­nen Ge­denk­kreuz vor­bei, das auf ei­nem klei­nen Fel­sen steht. Da­ne­ben hängt ein drei­e­cki­ges Vo­gel­häus­chen. Wir be­fin­den uns im­mer noch auf dem Vo­gel­lehr­pfad. Auf zahl­rei­chen Hin­weis-Ta­feln kann der Wan­de­rer In­ter­essan­tes über hei­mi­sche Vo­gel­ar­ten er­fah­ren. Jetzt geht es er­neut stei­ler nach oben zu ei­ner Bank. Hier ist ein schö­ner Aus­sichts- und Ru­he­punkt auf die klei­ne­ren Lain­bach­was­ser­fäl­le, bei de­nen das Was­ser kas­ka­den­för­mig 12 Me­ter nach un­ten fällt. Heu­te do­mi­niert das Eis. Nach der Bank geht es über wei­te­re Stu­fen nun noch mal deut­lich stei­ler nach oben. Seit­lich des Pfa­des schützt ein Holz­ge­län­der vor ei­nem Ab­sturz in die Tie­fe. Mi­nu­ten spä­ter se­hen wir den Lain­bach­was­ser­fall vor uns auf­tau­chen. Ei­ni­ge Me­ter nach un­ten und zur neu er­rich­te­ten Holz­brücke, die über den Lain­bach-Ab­fluss führt. Der et­wa 20 Me­ter ho­he Was­ser­fall ist größ­ten­teils zu Eis er­starrt. Nur ein un­schein­ba­rer Was­ser­strahl fällt, zwi­schen den bi­zar­ren Eis­ge­bil­den, nach un­ten in die Gum­pe, die auch mit ei­ner Eis­schicht be­deckt ist. Auf der Brücke he­ben sich un­se­re bun­ten Ano­raks wie Farb­kleck­se in der win­ter­li­chen, grau­wei­ßen Eis­land­schaft ab. Nach ei­ner kur­z­en Rast ma­chen wir uns auf den Wei­ter­weg. Über vie­le Trep­pen stei­gen wir auf der Nord­sei­te des Was­ser­falls den stei­len Hang nach oben. Oben legt sich der Weg zu­rück und es geht er­neut ge­mäch­lich, auf na­he­zu ei­ner Hö­hen­li­nie, im lich­ten Wald wei­ter. Über einen höl­zer­nen Steg wird ein wei­te­ren Bach­lauf über­quert. Die ab­kür­zen­de Forst­stra­ße nach Ko­chel las­sen wir links lie­gen und ge­hen wei­ter zur Kohl­lei­te. Wir über­que­ren den Sau­lach­bach, der aus dem Sau­lach­gra­ben nach un­ten ab­fließt. Ent­lang vom Stut­zen­stein geht es wei­ter zum Ra­ben­kopf­gra­ben. Die­ser wird über ei­ne Holz­brücke über­quert. Auf der Bank da­nach öff­net un­ser Wig­gerl sei­ne drei Bier­fla­schen, die am Ban­del, um den Hals her­um, spa­zie­ren ge­tra­gen hat. Es ist so kalt, dass je­der nur einen klei­nen Schluck nimmt. Lenz holt sein Horn her­aus und bläst zu un­se­rer Freu­de und si­cher zum Ent­set­zen der Tie­re in die kla­re Win­ter­luft. Wir rüs­ten zum Wei­ter­ge­hen. Zehn Mi­nu­ten spä­ter er­rei­chen wir die ver­schnei­ten Wie­sen der Kohl­lei­ten Alm. Jetzt geht es auf der brei­ten Fahr­stra­ße nach Wes­ten ent­lang des Kalm­ba­ches sanft ab­fal­lend nach Ko­chel hin­un­ter. Dort keh­ren wir im Gast­hof zur Post ein. Ein sehr schö­ner Wan­der­auf­takt, nach der lan­gen Win­ter­pau­se, der al­len Spaß ge­macht hat und uns in ei­ne schö­ne win­ter­lich, ver­schnei­te Land­schaft zu ei­nem herr­li­chen Eis­was­ser­fall ge­führt hat.