Vor bei an den Lodronalmen | © DAV Wolfratshausen

Frauenpower auf dem Lodron

17.02.2024

Anette Gruber hat eine leichte Schneeschuhtour auf den Lodron in den Kitzbüheler Alpen ausgeschrieben, hört sich interessant an, die gut 1100 Hm herausfordernd. Angemeldet, perfekt vorbereitet von Annette in mehreren E-Mails, gings um 6 Uhr vom üblichen Treffpunkt in Wolfratshausen Richtung Sauerlach los.

Mit der kompletten Winterausrüstung (LVS mit Schaufel, Sonde, Grödeln, Schneeschuhen) und dem üblichen Wanderequipment ist der Rucksack ordentlich schwer. Am Parkplatz Hofoldinger Forst treffen wir uns mit zwei anderen "Mädels", der einzige Mann musste leider wegen Krankheit absagen. Frauenpower also mit Annette, Maria, (Kletter)Isi, Andi, Jana und ich (Gabi).

Auf der Autobahn unterwegs leichter Regen, das war so nicht ausgemacht - aber Richtung Kelchsau wurde es immer heller und trocken, die Sonne hat uns dann den ganzen Tag begleitet.

Der Lodron ist ein Berg, den man mit und ohne Schnee gehen kann, auf ziemlich gleichen Wegen. Auf halber Höhe sieht man aber doch den ersehnten Schnee. Um 9 Uhr laufen wir vom Parkplatz auf gut 800 m Höhe los, erstmal auf der Forststraße, ohne Schnee, mit den Wanderschuhen, Kehre um Kehre. Ziemlich am Anfang machen wir den kleinen und großen LVS-Check, mit entsprechender lehrbuchmäßiger Erklärung von Annette zum aktuellen Lawinenlagebericht: Lawinenstufe 1, Pieps funktioniert.

Auf der Straße und auf den Forstwegen immer wieder stellenweise Eis und Schnee, deshalb kommen die Grödeln zum Einsatz, wir laufen damit entspannter. Der Schnee nimmt zu je höher wir steigen, sodass wir dann endlich die Schneeschuhe anlegen und einer bereits wunderbar angelegten Spur durch das hügelige Gelände folgen. Niemand außer uns ist da! Vor dem gut erkennbaren Gipfelhang kommen wir an der Lodronalm vorbei, wohin wir zurückkehren wollen, falls es oben, wie angekündigt, zu windig für eine Gipfelrast ist.

So ist es tatsächlich, oben angekommen sind die letzten Höhenmeter zum Gipfelkreuz, das wir um 12 Uhr erreichen, ziemlich ungemütlich, starker eisiger Wind. So gibts hier auf 1.925m nur kurz was Heißes zu trinken, das obligatorische Gipfelfoto, die herrliche Rundum-Sicht von 360 Grad bewundern, alles anziehen, was wir an warmen Klamotten dabei haben, dann schleunigst zurück und raus aus dem Wind.

Beim Abstieg erklärt und zeigt uns Annette, wie wir unbeschadet durch den Schnee gradaus runter laufen können: zurücklehnen, die federnde Auflage der Schneeschuhe nutzen. Sie ermutigt uns, auf der Aufstiegsspur herunterzugehen oder eigene Spuren zu machen, einfach ausprobieren und los gehts! Der Schnee ist oben leicht angefrostet, mit Harsch überzogen, drunter Pulver, alle haben Spaß, grad schee is's! Andi springt und tänzelt über den Schnee. So sind wir binnen kurzem (13 Uhr) an der unteren Lodronalm auf 1530 m, wo wir es uns an der Hauswand, windgeschützt und in der Sonne gemütlich machen, die Aussicht genießen und die eingepackte Brotzeit verzehren. Aus den geplanten 20 Minuten Pause werden dann doch 30 Minuten.

Weiter gehts auf Schneeschuhen, auf halber Höhe werden die wieder an den Rucksack geschnallt und wir beenden äußerst glücklich den Abstieg im Grünen, wo wir um 15 Uhr am Auto ankommen.

Es war ein herrlicher Tag, danke Annette und den anderen "Wander-Mädels"!