Am 22. August 2017 hat der geschätzte und beliebte Wanderleiter der DAV Sektion Wolfratshausen Hans Huber dem namenlosen Gipfel oberhalb der Achala Alm, im Rahmen seiner Gipfeltaufe-Bergwanderung, den Namen Ha-Sen Gupf (Hans Senioren Gipfel) verliehen. 32 Mitglieder der Sektion treffen sich heute genau ein Jahr später, um dem zwischenzeitlich Verstorbenen, im Rahmen einer Wanderung auf seinen Gipfel, zu gedenken.
Wie vor einem Jahr ist der Start der Tour beim Schützenhaus in Jachenau Ort. Über die Brücke gehen wir auf die andere Seite der Kleinen Laine und den schönen Waldsteig entlang der Großen Laine sanft ansteigend nach oben, die zunehmend in der Tiefe verschwindet. Bei den Ascherwiesen wird der schattige Bergwald verlassen. Auf dem breiten Fahrweg geht es weiter. Kurze Zeit später zeigt das Wegschild, dass unser Weg erneut nach rechts in den Wald hinein führt. Weiterhin oberhalb der Großen Laine, entlang steilerer Abbrüche, die gut gesichert sind, geht es im Schatten fast unmerklich aufwärts. Über eine luftige Brücke queren wir auf die andere Seite des Laine Bachbettes, in dem große Felsenbrocken auf die mächtige Gewalt der Wasser hinweisen. Auf der Lainlstraße geht es an der Abzweigung zur Rappinklamm weiter zur Lainlalm. Einige Bergwanderer wandern auf der Straße weiter. Der Großteil der Gruppe geht durch das Weidegatter der Alm auf die Almwiesen hinaus. Ein kurzer Stopp wird bei den alten Fundamentsteinen auf der Almwiese eingelegt und die versteinerten Kuhtrittmuscheln (Megadolonten) aus der Zeit des Trias bestaunt. Diese sind rund 200 bis 230 Millionen Jahre alt.
Danach führt der Weg, über den Wiesenanger, sanft ansteigend am Glasbach entlang. Die schmale Wegstelle, die im letzten Jahr abgerutscht war, ist zwischenzeitlich saniert und gut befestigt. Der große Wasserfall taucht vor uns auf. Ein Gruppenfoto vor dem Wasserfall, der in diesem heißen Sommer nur wenig Wasser führt, ist schnell gemacht.
Dann wird aus dem Bergwandern ein Bergsteigen. Steil geht es seitlich des Wasserfalls nach oben. Der Sonne und Sommerhitze ausgesetzt, bilden sich schnell Schweißtropfen auf der Stirn, die über das Gesicht laufen und den trockenen Boden benetzten. Tief unten würden Gumpen zu einer Abkühlung einladen. Leider sind diese nicht erreichbar. Der Steig legt sich zurück und läuft auf eine Geländekante hin aus. Im schattigen Wald geht es oberhalb vom Glasbach auf nahezu einer Höhenlinie weiter, bis zum Abzweig Peterer Alm. An der wir unterhalb vorbei wandern. Bald danach bringt uns der Weg leicht abwärts auf die Höhe des Glasbaches. Hier wird eine erste Rast eingelegt.
Nach der Brotzeit überqueren wir den seitlichen Bachlauf, der in den Glasbach mündet und gehen den Steig, nun wieder deutlicher ansteigend, am Glasbach entlang nach oben. Eine kurze Felspartie leitet nach oben zur Fahrstraße. Bei dieser halten wir uns links und gehen auf der Straße zunächst einige Höhenmeter abwärts. Nach einer Linkskurve bringt uns die Straße wieder nach oben auf das vorherige Höhenniveau und zum Abzweig, der steiler zur Achala Alm führt. Von dem unteren Almgebäude ist es nur noch ein Katzensprung nach oben zur Achala Alpe, die wenige Meter unterhalb vom Ha-Sen Gupf liegt. Hier warten unsere Ausreißer, die die Forststraße nach oben gegangen sind, auf uns. Schade, dass das Die umliegenden Berggipfel - Benediktenwand, Rabenkopf, Hirschhörndle, Jochberg und Staffel, bilden ein schönes Panorama. Als unser Ehrenvorsitzender Günther Zintl eintrifft, befestigt Lenz Stock die Gedenktafel am Gipfelkreuz. Günther ehrt unseren Hans mit einer Rede, die aufzeigt, welch große Lücke er hinterlassen hat. Als Lenz sein Flügelhorn hervorholt und Melodien in die Berge bläst, treibt dies so Manchem Tränen in die Augen. Nach einem Lied und einem Gebet hängt Jeder in einer Schweigeminute seinen Gedanken nach.
Unser heutiger Wanderleiter Lenz bittet nach unten zur Achala Alpe. Dort stoßen wir mit einem Schnapserl auf den Hans und seine Gipfeltaufe vor einem Jahr an.
Die drohende Wolkenformation und der noch längere Abstieg veranlassen uns zum Aufbruch. An der Achala Alm vorbei geht es auf dem schönen Waldsteig abwärts bis zur breiten Fahrstraße und auf dieser zur Lainlalm. Auf bekanntem Weg, entlang der Großen Laine, zurück zum Ort Jachenau. Als der Wettergott in der Ferne zu grollen beginnt, werden die Schritte automatisch schneller. Unser Lenz ist davon nicht beeindruckt und lässt im Gras sitzend noch einmal sein Flügelhorn erklingen. Als wir alle beim Schützenhaus auf der Terrasse ankommen, ist von Gewitterneigung keine Spur mehr. Lenz hat dafür gesorgt, dass trotz Ruhetag, das Gasthaus für uns geöffnet hat.
Ein herzliches Vergelts-Gott an Alle, die heute dabei waren und dem Andenken an unseren Hans die Ehre erwiesen haben. Wir hoffen sehr, dass nicht auch die Gedenktafel am Gipfelkreuz stört und entfernt wird. (gw)