Ha-Sen Gupf - Gedächtniswanderung Hans Huber

Text: Ge­org Walz

31.08.2018

Ha-Sen Gupf - Ge­dächt­nis­wan­de­rung Hans Hu­ber
 

Am 22. Au­gust 2017 hat der ge­schätz­te und be­lieb­te Wan­der­lei­ter der DAV Sek­ti­on Wolfrats­hau­sen Hans Hu­ber dem na­men­lo­sen Gip­fel ober­halb der Acha­la Alm, im Rah­men sei­ner Gip­fel­tau­fe-Berg­wan­de­rung, den Na­men Ha-Sen Gupf (Hans Se­nio­ren Gip­fel) ver­lie­hen. 32 Mit­glie­der der Sek­ti­on tref­fen sich heu­te ge­nau ein Jahr spä­ter, um dem zwi­schen­zeit­lich Ver­stor­be­nen, im Rah­men ei­ner Wan­de­rung auf sei­nen Gip­fel, zu ge­den­ken. 
Wie vor ei­nem Jahr ist der Start der Tour beim Schüt­zen­haus in Ja­chenau Ort. Über die Brücke ge­hen wir auf die an­de­re Sei­te der Klei­nen Lai­ne und den schö­nen Wald­steig ent­lang der Großen Lai­ne sanft an­stei­gend nach oben, die zu­neh­mend in der Tie­fe ver­schwin­det. Bei den Ascher­wie­sen wird der schat­ti­ge Berg­wald ver­las­sen. Auf dem brei­ten Fahr­weg geht es wei­ter. Kur­ze Zeit spä­ter zeigt das Weg­schild, dass un­ser Weg er­neut nach rechts in den Wald hin­ein führt. Wei­ter­hin ober­halb der Großen Lai­ne, ent­lang stei­ler­er Ab­brü­che, die gut ge­si­chert sind, geht es im Schat­ten fast un­merk­lich auf­wärts. Über ei­ne luf­ti­ge Brücke que­ren wir auf die an­de­re Sei­te des Lai­ne Bach­bet­tes, in dem große Fel­sen­bro­cken auf die mäch­ti­ge Ge­walt der Was­ser hin­wei­sen. Auf der Lain­lstra­ße geht es an der Ab­zwei­gung zur Rap­pin­klamm wei­ter zur Lain­lalm. Ei­ni­ge Berg­wan­de­rer wan­dern auf der Stra­ße wei­ter. Der Groß­teil der Grup­pe geht durch das Wei­de­gat­ter der Alm auf die Alm­wie­sen hin­aus. Ein kur­z­er Stopp wird bei den al­ten Fun­da­ment­stei­nen auf der Alm­wie­se ein­ge­legt und die ver­stei­ner­ten Kuhtritt­mu­scheln (Me­ga­do­lon­ten) aus der Zeit des Tri­as be­staunt. Die­se sind rund 200 bis 230 Mil­lio­nen Jah­re alt.
Da­nach führt der Weg, über den Wie­sen­an­ger, sanft an­stei­gend am Glas­bach ent­lang. Die schma­le Weg­stel­le, die im letz­ten Jahr ab­ge­rutscht war, ist zwi­schen­zeit­lich sa­niert und gut be­fes­tigt. Der große Was­ser­fall taucht vor uns auf. Ein Grup­pen­fo­to vor dem Was­ser­fall, der in die­sem hei­ßen Som­mer nur we­nig Was­ser führt, ist schnell ge­macht.
Dann wird aus dem Berg­wan­dern ein Berg­stei­gen. Steil geht es seit­lich des Was­ser­falls nach oben. Der Son­ne und Som­mer­hit­ze aus­ge­setzt, bil­den sich schnell Schweiß­trop­fen auf der Stirn, die über das Ge­sicht lau­fen und den tro­cke­nen Bo­den be­netz­ten. Tief un­ten wür­den Gum­pen zu ei­ner Ab­küh­lung ein­la­den. Lei­der sind die­se nicht er­reich­bar. Der Steig legt sich zu­rück und läuft auf ei­ne Ge­län­de­kan­te hin aus. Im schat­ti­gen Wald geht es ober­halb vom Glas­bach auf na­he­zu ei­ner Hö­hen­li­nie wei­ter, bis zum Ab­zweig Pe­te­rer Alm. An der wir un­ter­halb vor­bei wan­dern. Bald da­nach bringt uns der Weg leicht ab­wärts auf die Hö­he des Glas­ba­ches. Hier wird ei­ne ers­te Rast ein­ge­legt. 
Nach der Brot­zeit über­que­ren wir den seit­li­chen Bach­lauf, der in den Glas­bach mün­det und ge­hen den Steig, nun wie­der deut­li­cher an­stei­gend, am Glas­bach ent­lang nach oben. Ei­ne kur­ze Fel­spar­tie lei­tet nach oben zur Fahr­stra­ße. Bei die­ser hal­ten wir uns links und ge­hen auf der Stra­ße zu­nächst ei­ni­ge Hö­hen­me­ter ab­wärts. Nach ei­ner Links­kur­ve bringt uns die Stra­ße wie­der nach oben auf das vor­he­ri­ge Hö­hen­ni­veau und zum Ab­zweig, der stei­ler zur Acha­la Alm führt. Von dem un­te­ren Alm­ge­bäu­de ist es nur noch ein Kat­zen­sprung nach oben zur Acha­la Al­pe, die we­ni­ge Me­ter un­ter­halb vom Ha-Sen Gupf liegt. Hier war­ten un­se­re Aus­rei­ßer, die die Forst­stra­ße nach oben ge­gan­gen sind, auf uns. Scha­de, dass das Die um­lie­gen­den Berg­gip­fel - Be­ne­dik­ten­wand, Ra­ben­kopf, Hirsch­hörnd­le, Joch­berg und Staf­fel, bil­den ein schö­nes Pan­ora­ma. Als un­ser Eh­ren­vor­sit­zen­der Gün­ther Zintl ein­trifft, be­fes­tigt Lenz Stock die Ge­denk­ta­fel am Gip­fel­kreuz. Gün­ther ehrt un­se­ren Hans mit ei­ner Re­de, die auf­zeigt, welch große Lücke er hin­ter­las­sen hat. Als Lenz sein Flü­gel­horn her­vor­holt und Me­lo­di­en in die Ber­ge bläst, treibt dies so Man­chem Trä­nen in die Au­gen. Nach ei­nem Lied und ei­nem Ge­bet hängt Je­der in ei­ner Schwei­ge­mi­nu­te sei­nen Ge­dan­ken nach. 
Un­ser heu­ti­ger Wan­der­lei­ter Lenz bit­tet nach un­ten zur Acha­la Al­pe. Dort sto­ßen wir mit ei­nem Schnap­serl auf den Hans und sei­ne Gip­fel­tau­fe vor ei­nem Jahr an. 
Die dro­hen­de Wol­ken­for­ma­ti­on und der noch län­ge­re Ab­stieg ver­an­las­sen uns zum Auf­bruch. An der Acha­la Alm vor­bei geht es auf dem schö­nen Wald­steig ab­wärts bis zur brei­ten Fahr­stra­ße und auf die­ser zur Lain­lalm. Auf be­kann­tem Weg, ent­lang der Großen Lai­ne, zu­rück zum Ort Ja­chenau. Als der Wet­ter­gott in der Fer­ne zu grol­len be­ginnt, wer­den die Schrit­te au­to­ma­tisch schnel­ler. Un­ser Lenz ist da­von nicht be­ein­druckt und lässt im Gras sit­zend noch ein­mal sein Flü­gel­horn er­klin­gen. Als wir al­le beim Schüt­zen­haus auf der Ter­ras­se an­kom­men, ist von Ge­wit­ter­nei­gung kei­ne Spur mehr. Lenz hat da­für ge­sorgt, dass trotz Ru­he­tag, das Gast­haus für uns ge­öff­net hat.
Ein herz­li­ches Ver­gelts-Gott an Al­le, die heu­te da­bei wa­ren und dem An­den­ken an un­se­ren Hans die Eh­re er­wie­sen ha­ben. Wir hof­fen sehr, dass nicht auch die Ge­denk­ta­fel am Gip­fel­kreuz stört und ent­fernt wird. (gw)