Hoher Kranzberg

Text und Bild: Ge­org Walz

06.12.2019

Berg­pan­ora­ma­ki­no hoch über Mit­ten­wald

Zwei idyl­li­sche Seen und ein Pan­ora­ma­gip­fel sind ge­plant. Ob­wohl die Wet­ter­vor­her­sa­ge nicht op­ti­mal ist, hof­fen 25 Mit­glie­der der DAS-Sek­ti­on Wolfrats­hau­sen, dass das Wet­ter ein Ein­se­hen hat und es gut mit ih­nen meint.

Vom Park­platz beim Kranz­ber­g­lift geht es ge­müt­lich, ober­halb vom Lain­tal, auf dem Hö­hen­weg ent­lang. Ein Blick zu­rück in Rich­tung Mit­ten­wald auf die be­ein­dru­cken­den Gip­fel des Kar­wen­del­mas­sivs, al­len vor­an die Kar­wen­del­spit­ze, ist loh­nens­wert. Auf dem Ge­opfad mit den in­ter­essan­ten Lehr­ta­feln, er­rei­chen wir den Stein­gar­ten mit den großen Stei­nen, der den kur­z­en Ab­ste­cher nach oben lohnt. Zü­gig geht es auf ei­ner Hö­hen­li­nie, mit Blick auf die Wet­ter­stein­spit­ze, wei­ter. Nach vier­zig Mi­nu­ten er­rei­chen wir die Ka­pel­le Ma­ria Kö­ni­gin. Ein In­ne­hal­ten und die Be­sich­ti­gung sind ob­li­ga­to­risch. Von der Ka­pel­le geht es leicht ab­wärts und Mi­nu­ten spä­ter ste­hen wir am Ufer des Lau­ter­sees. Ru­hig und ver­schla­fen liegt er vor der ma­le­ri­schen Berg­ku­lis­se. Wir ge­hen am See ent­lang wei­ter, vor­bei an den Boots­häu­sern und dem See­hof. Nach ei­nem kur­z­en, in­ten­si­ven An­stieg, kön­nen wir in Rich­tung Os­ten den Lau­ter­see kom­plett über­bli­cken. Da­nach geht es leicht ab­wärts, bis wir ei­ne hal­be Stun­de spä­ter beim Fer­chen­see, der et­was hö­her ge­le­gen ist, an­kom­men. 
Auch die­ser liegt im Dorn­rös­chen­schlaf. Im kris­tall­kla­ren Was­ser spie­geln sich die Fer­chen­see­wän­de. Et­was wei­ter west­lich he­ben die Wet­ter­stein­spit­zen ih­re Schnee ge­zu­cker­ten Gip­fel in den zwi­schen­zeit­lich fast blau­en Him­mel. Am Nor­du­fer ent­lang kom­men wir zum En­de des Sees. Kurz nach der Gast­stät­te Fer­chen­see geht un­ser Steig nach rechts oben, in  den Wald hin­ein, zum Ho­hen Kranz­berg ab. Mä­ßig an­stei­gend dreht der brei­te Wan­der­weg nach Os­ten. Die Son­ne ge­winnt die Ober­hand und nach und nach wer­den wär­me­n­de Klei­dungs­stücke ab­ge­legt und im Ruck­sack ver­staut. Auf der Hö­he von 1170 m än­dert der Weg sei­ne Rich­tung nach Nor­den und führt dann mit et­was deut­li­che­rem Hö­hen­ge­winn nach oben. Hun­dert Hö­hen­me­ter spä­ter tref­fen wir auf den Fahr­weg, den wir nach rechts wie­der ver­las­sen und auf dem schö­nen Steig wei­ter ge­hen. Auf der Hö­he von 1350 m er­rei­chen wir den Ab­zweig zum El­mau­er Schloss. Ein kur­z­er Auf­schwung nach rechts und wir ver­las­sen den be­wal­de­ten Be­reich und lau­fen auf die Hoch­ebe­ne hin­aus. Vor uns lie­gen das Kranz­berg­haus und leicht ober­halb der Ho­he Kranz­berg­gip­fel. Ent­lang der Bu­ckel­wie­sen geht es bis kurz vor das Kranz­berg­haus, links dar­an vor­bei und nach oben zum Gip­fel. Ein Gip­fel­kreuz sucht man hier ver­ge­bens. Statt­des­sen ste­hen hier ei­ne Schutz­hüt­te und brei­te Son­nen­lie­gen aus Holz. Ob­wohl wir heu­te hier oben un­ter uns sind, sind die be­gehr­ten "Pan­ora­ma-Ki­no­lie­ge­plät­ze" schnell be­legt. Kein Wun­der bei 25 mü­den Berg­wan­de­rern. All die, die kei­nen Lie­ge­platz ge­fun­den ha­ben, set­zen sich auf die Holz­bän­ke ent­lang der höl­zer­nen Schutz­hüt­te. Wo­bei der Pan­ora­ma­blick auf Mit­ten­wald und die um­ge­ben­de Berg­welt von dort ge­nau­so schön sind.  
Das Es­ter­ge­bir­ge im Nor­den­wes­ten, im Nor­den Sim­mets­berg, Heim­gar­ten, Her­zog­stand, Joch­berg bis hin zur Be­ne­dik­ten­wand im Nord­os­ten. Im Os­ten Schöt­tel­kar­spit­ze, So­jern­spit­ze hin zum Wör­ner. Von der Kar­wen­del­spit­ze bis zur Kirch­spit­ze schweift der Blick im Süd­os­ten. Im Sü­den die Ho­he War­te und Sol­stein bis zur Ahrn­spit­ze, im Süd­wes­ten Obe­re Wet­ter­stein­spit­ze bis zur Wet­ter­stein­wand und weit im Hin­ter­grund Hoch­blas­sen und Al­p­spit­ze. Ein Berg­pan­ora­ma­ki­no wie es schö­ner nicht sein kann. 
Nach aus­gie­bi­ger Rast stellt sich die Wan­der­grup­pe für ein Er­in­ne­rungs­fo­to auf.
Dann rüs­ten wir zum Auf­bruch. Über den Ski­pis­ten­steig ge­hen wir nach un­ten. Nord­sei­tig ist hier er­kenn­bar, dass schon mäch­tig Schnee ge­le­gen hat. Ei­ne Ein­kehr bei der St. An­ton Hüt­te ist uns lei­der ver­wehrt. Sie hat ge­schlos­sen. Ent­lang des Seil­bahn­tras­sen­we­ges stei­gen wir ein klein we­nig ent­täuscht wei­ter ab und er­rei­chen ei­ne hal­be Stun­de spä­ter den Park­platz bei der Tal­sta­ti­on. Nach län­ge­rer Su­che auf der Heim­fahrt ha­ben wir Glück und fin­den in Far­chant ei­ne Ein­kehr­mög­lich­keit.