Ca. ab dem Jahr 2000 kamen in der Sektion Wolfratshausen erste Gedanken zur Überholung ihrer fast 80-jährigen und immer wieder mit einfachsten Mitteln erweiterten Hütte oberhalb Lermoos in Tirol auf.
Die Schäden an Mauerwerk und Auflagen der Behörden bezüglich Brandschutz, Hygiene in der Küche und unzureichende Sanitäranlagen führten im Jahr 2001 nach eingehenden Diskussionen mit dem Referat Hütten und Wege (RHW) zur Erkenntnis, dass nur mit einer Generalsanierung alle diese Schäden behoben und die Anforderungen der Behörden erfüllt werden könnten.
Für die Planung der Sanierung wurden Günther Zintl und Roland Dautenhahn als Projektleitung eingesetzt; sie wurde unterstützt vom Sanierungsteam, dem u.a. auch der 1. Vorsitzende Roland Lippeck und der Hüttenreferent Hans Huber angehörten. In der Planungsphase wurde die von Hr. Feldhusen vom RHW entworfene Ursprungs-Architektur mehrfach überarbeitet und ein Finanzierungskonzept entwickelt.
Um die Anforderungen des DAV und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Fördergeldgeber) bezüglich umweltfreundlicher Gestaltung der Hütte zu erfüllen, wurde von der Fa. EST, Miesbach ein Energiekonzept entwickelt; Ergebnis waren Vorgaben für die Dämmung des Baus (Wände, Boden, Decken, Dach, Fenster, Türen), für den einzusetzenden Heizungstyp (Pelletheizung) und für den Energieverbrauch der Küchengeräte.
Im März 2003 beschloß die Hauptversammlung der Sektion Wolfratshausen auf Basis der vorhandenen Kosten- und Finanzplanung, die Sanierung der Hütte. Trotz in Aussicht gestellter zusätzlicher Fördergelder vom österreichischen Lebensministerium und dem Ministerium für Wirtschaft und Arbeit kommt ein großer Teil der Finanzierung aus Darlehen. Nach dem Einholen verschiedener Angebote wurde dann im Sanierungsteam der Sektion beschlossen, mit einem Generalunternehmer (Holzbau Saurer, Reutte) die weiteren Auftragsverhandlungen zu führen. Die Wahl fiel auf diese Firma, weil sie u.a. mit der Errichtung der Kreuzeckbergstation Erfahrung mit dem Bau in den Bergen hat, weil sie wie unsere Hütte im Außerfern ihren Sitz hat und für die Gewerke ebenfalls Subunternehmer aus der Region einsetzen wollte. Ein Generalunternehmer hatte für die Sektion außerdem die Vorteile, dass die Bauleitung im Angebot enthalten war und die ver-schiedenen Gewerke ebenfalls von ihm koordiniert wurden. Im April 2004 stand das Angebot mit einem Festpreis und der Vorstand gab den Startschuß für die Sanierung der Hütte.
Ab Mitte Juli 2004 begann das Entkernen der Hütte in Eigenleistung und parallel wurde von der Agrargemeinschaft Lermoos der Forstweg zur Hütte hergestellt. Etwas später traten die Maurer und Betonwerker an. Das Untergeschoß entstand bzw. wurde umgebaut und der neue Vorratsraum entstand im Erdgeschoß. Ab Ende August wurden noch vorhandene Mauern der alten Hütte niedergerissen, die in Reutte angefertigten Wand- und Dachelemente mit einem mehr als 20 m langen Tieflader zur Hütte transportiert und dort montiert. Beim Richtfest am 24. September 2004 war die Hütte fast völlig mit dem neuen Blechdach eingedeckt. Der Innenausbau bis Mitte November war noch eine hektische Zeit, da teilweise mehrere Handwerker gleichzeitig werkelten: u.a. Heizungsbauer, Installateure, Fliesenleger, Bodenleger, Türmonteure und unsere Sektionshelfer, die einen Großteil der Innenwände verputzten und die Betten in den Lagern und Zimmern errichteten.
Ab Mitte Dezember 2004 war dann die Hütte betriebsbereit, wenn auch noch einige Arbeiten im Außenbereich auf Erledigung im Jahr 2005 warten mussten.