Am Sonntag, 2. Advent, treffen wir uns wieder um 8 Uhr in Wolfratshausen, um gemeinsam nach Benediktbeuren zu fahren. Diesmal bleiben wir erst mal drinnen, um die Reanimation (Wiederbelebung) an der Puppe zu üben. Auch wir (Berg-) Sportler kommen dabei ganz schön außer Atem und ins Schwitzen, auch wenn wir nach wenigen Minuten von Wastl oder vom Defi (Defibrillator) „erlöst“ werden. Die wichtigste Erkenntnis: Nicht die organisierte Rettung, sondern wir Ersthelfer retten leben – wenn wir die Techniken der Ersten Hilfe, allen voran der Wiederbelebung, beherrschen und regelmäßig üben! Lebensrettend kann auch die stabile Seitenlage sein, die wir im Anschluss ebenfalls üben – danke an Tanja und Jan, die sich als „leblose Personen“ dafür zur Verfügung gestellt haben. ☺ Anschließend geht’s natürlich auch am zweiten Tag unserer Erste-Hilfe-Fortbildung raus, schließlich wollen wir Erste Hilfe draußen und am Berg üben. Wir fahren diesmal ein Stück Richtung Pessenbach, von wo wir ein paar Minuten in bergiges Übungsgelände aufsteigen. Und dann geht’s wieder zur Sache: Handgelenksbruch mit drohender Ohnmacht, Schlaganfall mitten im Steilhang, Hüftfraktur (Bruch) ohne Handyempfang, so dass wir den Patienten selbst zur Straße tragen müssen… Unabhängig vom Verletzungsmuster stellt uns auch heute wieder wetterbedingt der (lebens-) wichtige Wärmeerhalt vor eine große Herausforderung: Alle „Opfer“ berichten, dass sie bereits nach wenigen Minuten die Kälte spüren und auskühlen. Rettungsdecke, Biwaksack oder sogar ein Rucksackbett schaffen hier notdürftig Abhilfe. Nachdem alle „gerettet“ sind und wir die Fallbeispiele ausführlich besprochen haben, geht’s zurück in die warme Stube im Kloster. Es gibt wieder Pizza für die hungrigen Ersthelfer und den ebenfalls hungrigen Ausbilder. Den Nachmittag verbringen wir mit verschiedenen internen Verletzungen oder Problemen, die wir erkennen sollten, bei denen wir aber oft nur wenig machen können (außer Notruf, Wärmeerhalt und Betreuung): Allergien, Sepsis, Herzinfarkt, akuter Bauch, innere Verletzungen… Bei der abschließenden Feedbackrunde sind sich alle einig, dass es ein sehr, sehr interessanter und lehrreicher Kurs war. Ausbilder Wastl hat’s auch Spaß gemacht und er berichtet, dass man bei uns im Lauf der zwei Tage gesehen hat, dass wir bei den Übungen immer sicherer, ruhiger und zielstrebiger geworden sind. Fazit: Auf dass wir das Gelernte nie vergessen, aber auch nie anwenden müssen!