Status der Hüttensanierung

01.06.2005

Vor etwa 5 Jahren kamen in der Sektion Wolfratshausen erste Gedanken zur Überholung ihrer fast 80-jährigen und immer wieder mit einfachsten Mitteln erweiterten Hütte oberhalb Lermoos/Tirol auf. 

Vor etwa 5 Jahren kamen in der Sektion Wolfratshausen erste Gedanken zur Überholung ihrer fast 80-jährigen und immer wieder mit einfachsten Mitteln erweiterten Hütte oberhalb Lermoos/Tirol auf. 

Die Schäden an Mauerwerk und Auflagen der Behörden bezüglich Brandschutz, Hygiene in der Küche und unzureichende Sanitäranlagen führten im Jahr 2001 nach eingehenden Diskussionen mit dem Referat Hütten und Wege (RHW) zur Erkenntnis, dass nur mit einer Generalsanierung alle diese Schäden behoben und die Anforderungen der Behörden erfüllt werden konnten.

Für die Planung der Sanierung wurden Günther Zintl und Roland Dautenhahn als Projektleitung eingesetzt; sie wurde unterstützt vom Sanierungsteam, dem u.a. auch der 1. Vorsitzende Roland Lippeck und der Hüttenreferent Hans Huber angehörten. In der Planungsphase wurde die von Hr. Feldhusen vom RHW entworfene Ursprungs-Architektur mehrfach überarbeitet und ein Finanzierungskonzept entwickelt. Um die Anforderungen des DAV und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Fördergeldgeber) bezüglich umweltfreundlicher Gestaltung der Hütte zu erfüllen, wurde von der Fa. EST, Miesbach ein Energiekonzept entwickelt; Ergebnis waren Vorgaben für die Dämmung des Baus (Wände, Boden, Decken, Dach, Fenster, Türen), für den einzusetzenden Heizungstyp (Pelletheizung) und für den Energieverbrauch der Küchengeräte.Im März 2003 beschloß die Hauptversammlung der Sektion Wolfratshausen auf Basis der vorhandenen Kosten- und Finanzplanung, die Sanierung der Hütte. Trotz in Aussicht gestellter zusätzlicher Fördergelder vom österreichischen Lebensministerium und dem Ministerium für Wirtschaft und Arbeit kommt ein großer Teil der Finanzierung aus Darlehen. Nach dem Einholen verschiedener Angebote wurde dann im Sanierungsteam der Sektion beschlossen, mit einem Generalunternehmer (Holzbau Saurer, Reutte) die weiteren Auftragsverhandlungen zu führen. Die Wahl fiel auf diese Firma, weil sie u.a. mit der Errichtung der Kreuzeckbergstation Erfahrung mit dem Bau in den Bergen hat, weil sie wie unsere Hütte im Außerfern ihren Sitz hat und für die Gewerke ebenfalls Subunternehmer aus der Region einsetzen wollte. Ein Generalunternehmer hatte für die Sektion außerdem die Vorteile, dass die Bauleitung im Angebot enthalten war und die verschiedenen Gewerke ebenfalls von ihm koordiniert wurden. Im April 2004 stand das Angebot mit einem Festpreis und der Vorstand gab den Startschuß für die Sanierung der Hütte.

Ab Mitte Juli 2004 begann das Entkernen der Hütte in Eigenleistung und parallel wurde von der Agrargemeinschaft Lermoos der Forstweg zur Hütte hergestellt. Etwas später traten die Maurer und Betonwerker an. Das Untergeschoß entstand bzw. wurde umgebaut und der neue Vorratsraum entstand im Erdgeschoß. Ab Ende August wurden noch vorhandene Mauern der alten Hütte niedergerissen, die in Reutte angefertigten Wand- und Dachelemente mit einem mehr als 20 m langen Tieflader zur Hütte transportiert und dort montiert. Beim Richtfest am 24. September 2004 war die Hütte fast völlig mit dem neuen Blechdach eingedeckt. Der Innenausbau bis Mitte November war noch eine hektische Zeit, da teilweise mehrere Handwerker gleichzeitig werkelten: u.a. Heizungsbauer, Installateure, Fliesenleger, Bodenleger, Türmonteure und unsere Sektionshelfer, die einen Großteil der Innenwände verputzten und die Betten in den Lagern und Zimmern errichteten. 

Ab Mitte Dezember 2004 war dann die Hütte betriebsbereit, wenn auch noch einige Arbeiten im Außenbereich auf Erledigung im Jahr 2005 warten mussten.
Ab Juni 2005 waren die restlichen Arbeiten auf der Hütte erledigt worden, so dass die Sektion die Einweihung am 16.07.2005 getrost mit vielen Gästen feiern konnten. 

Chronologie der Hüttensanierung

2002

Die Hauptversammlung der Sektion im März stimmt der Generalsanierung zu. Sicherstellung der Finanzmittel durch Fördergelder und Zuschüsse.

2003

Anfang des Jahres Beginn der Projektierung "Generalsanierung Wolfratshauser Hütte" durch den Arbeitskreis mit den Projektleitern Günter Zintl und Roland Dautenhahn.

2004

Auswahl der zu beteiligten Firmen und eines Generalunternehmers (Holzbau Saurer aus Reutte). Beginn der Sanierung im Juni 2004.

Juli 2004​

  • Schaffung eines neuen Zufahrtsweges durch die Agrargemeinschaft Lermoos.  (Damit entfällt der kostenintensive Transport des Baumaterials durch Hubschrauber). Der Weg wird zunächst bis zur Hütte gebaut und soll später für die Erschließung eines Aufforstungsgebietes nordöstlich der Hütte verlängert werden.
  • Ausräumen und Lagerung des Inventars in Containern.
  • Entfernen der gesamten Elektroinstallation
  • Entkernen des oberen Stockwerkes (Lager, Zimmer, Anbau, Personalräume) durch Sektionsmitglieder.
  • Lagerung des Isoliermaterials (Asbest, Glaswolle) zur speziellen Entsorgung.
  • Lagerung des Holzabfalles oberhalb der Hütte.
  • Ausbaggern der westlichen Hangseite

Ende Juli 2004

  • Kompletter Abriss des N-Anbaus (ehem. Toiletten, Waschraum, Maschinenraum)
  • Entkernen des Jugendraums
  • Ausräumen der Gaststube und 
  • Lagerung des brauchbaren Mobilars und Inventars in Containern.
  • Betonieren des neuen N-Anbaus für Heizung, Pelletraum, usw. 
  • Betonieren der WC-Anlagen für Terrassengäste im ehem. Jugendraum
  • Betonieren des Technikraums im UG. (neben Toiletten)

August und September 2004

  • Betonieren und Mauern des neuen und größeren Vorratsraums (W-Anbau)
  • Entfernen der gesamten Dachaufbauten und Abriss des oberen Stockwerks des Zimmeranbaues.
  • Fertigung der Wände für das Obere Stockwerk im Werk Saurer in Reutte.​
  • Aufbau der Wände des gesamten oberen Stockwerks mit Fertigteilen (Holzelemente mit Fermacell) in Ständerbauweise.
  • Der über 20 Meter lange Firstbalken und die anderen Bauteile wurden per Tieflader zur Baustelle gebracht. Dazu mußte der Tieflader auf dem neuen Fahrweg ab Grubigalm rückwärts bis zur Hütte fahren.
  • Fertigteile für den Transport zur Hütte geladen
  • Der 70 t Schwerlastkran legt die Firstbalken auf.
  • Fertigstellung des Daches
  • Montage der Entlüftung
  • Verputzen der Aussenwände
  • Ausbaggern der Abwassergräben und Verlegen der Abwasserrohre
  • Installation der elektr. Leitungen

24.September 2004

  • Richtfest bei erstem Schneefall
  • Anbringen der Wandverschalung im Obergeschoß
  • Verlegen des Estrichs OG
  • Verlegen Wandfließen in den Toiletten und in der Küche.
  • Einbau der Heizungsanlage.

Oktober 2004

  • Innenausbau: Spachteln, Verfugen und Streichen der Innenwände und Decken in den Naßräumen, Kalken) Vorratsraum, Technikräume, Heizungsraum.
  • Verlegen der Bodenfließen
  • Verlegen des Holzfußbodens OG.
  • Anbringen des Edelputzes im Hausflur und im Treppenaufgang (Kapelle) durch Alois Graf.
  • Einbau des Gastanks
  • Betonieren des Fußbodens in der Gaststube
  • Einbau der Sanitäreinrichtungen
  • Bau der Natursteinmauer zur Hangabstützung

November 2004

  • Nach zwei schönen Herbstwochen laufen alle beteiligten Firmen und die Helfer aus der Sektion zur Höchstform auf. Die frostigen Nächte Mitte November bescheren anderntags einen zauberhaften Blick über das Lermooser Talbecken zur Zugspitze.
  • Inbetriebnahme der Pelletheizung
  • Anschluß an Abwasserkanal
  • Einbau der Treppe zum Obergeschoß
  • Inbetriebnahme der neuen Küche
  • Wandverschalung in den Gaststuben
  • Umschluß E-Kabel auf Gebäude-Hauptanschlußverteilung Wiederanschluß und IBS der Materialseilbahn, Wasser-hoch-behälter und UV-Anlage
  • IBS der Wasserdruckerhöhungsanlage
  • Montage der Beleuchtungskörper
  • Montage der Sitzbänke Gaststube
  • IBS Küchenentlüftung, Fettabsch.
  • Lager- und Bettenbau (Lasieren), Gerhard Moschitz
  • Einbau Eingangstheke
  • Verlegen Holzfußboden Gaststube
  • Montage der äußeren Stahltreppen
  • Nach dem ersten Schneefall ist die Hütte nur noch mit Ketten erreichbar. Der Hüttenwirt holt mit dem Ski-Doo Werkzeug und Material von der Mittelstation ab. Die Helfer der Sektion müssen von hier mit Ski aufsteigen.

Ende November 2004

  • Lager- und Bettenbau für 44 Lager bzw. Betten aus vorgefertigten Holzelementen durch Sektionsmitglieder. hier: Lager "Wolfratshausen" 
  • Lager "Grubigstein" (Jugendlager)

Bisher leistete das Projekt bzw. Arbeitsteam etwa 3500 Stunden:

Barth, Valentin (Abriß, Bettenbau) 
Bachmann, Klaus (Bettenbau)
Bosselmann, Gustl (Abriß, Innenausbau)
Dautenhahn, Roland (Projekt)
Fischer, Jochen (Innenausbau)
Graf, Alois (Abriß, Innenausbau)
Grimmeiß, Werner (Elektro)
Hauptenbuchner, Hans (Wasser, Elektro)
Huber, Hans (Wasser, Elektro)
Huber, Harry (Abriß)
Moschitz, Gerhard (Abriß, Innenausbau, Bettenbau)
Müller, Walter (Abriß, Innenausbau)
Müller, Fritz (Bettenbau)
Sandrock, Helmut (Innenausbau)
Schote, Werner (Abriß, Innenausbau, Bettenbau)
Seidl, Georg (Abriß)
Seidl, Mucki (Abriß)
Stock, Lorenz (Innenausbau, Bettenbau)
Weinert, Wilfried (Abriß, Innenausbau)
Zintl, Günter (Projekt)

31. Dezember 2004

  • Die Sektion feiert zum ersten Mal auf der neuen Hütte Sylvester.

Juni 2005

  • Instandsetzung, bzw. Neuanlegen des Weges oberhalb der Hütte Richtung Gartnertal durch Werner Schote.
  • Anlegen des Schutzzaunes oberhalb der Hang-Stützmauer.
  • Streichen der Böden in der Heizung und Vorraum.
  • Streichen der Wände in der Heizung
  • Montage von Ablageregalen und -konsolen für Rucksäcke, bzw. Kleinkram und Sitzbänke in den Lagern und in den Zimmern.
  • Das alte Dach wird von Alois Graf und Walter Müller auf Kleinholzgröße zerkleinert und von Mitgliedern der Jungmannschaft zur weiteren Entsorgung "umgelagert".
  • Anlegen der Stützmauer aus Natursteinen unterhalb der Terrasse
  • Verlegen der Terrassenplatten und Anlegen eines Schutzzaunes.
  • Fräsen und Einebnen des Zufahrtweges.

16. Juli 2005

  • Einweihungsfeier

Oktober/November 2006

  • Einrichten eines zusätzlichen Personalzimmers mit seperater Dusche und WC im Tiefgeschoß.