Am Wirtshaus Schießstätte mit der schönen Lüftlmalerei vorbei, folgen wir der Teerstraße in einigen Kurven sanft bergauf. Schon bald haben wir den ersten schönen Blick hinunter zum Tegernsee. Kurz danach geht es nach rechts in den Wald hinein und auf dem Steig gewinnen wir weiter Höhenmeter. Zum großen Kreuz vom Pfliegeleck zieht der Weg noch einmal steiler nach oben. Dann ist der Bergrücken, der nur nach der Tegernseerseite Aussicht bietet, erklommen. Eine erste kurze Rast und Trinkpause tun gut. Der Weg legt sich zurück und fast gemütlich geht es weiter bis zum Gasthaus Riederstein am Galaun. Bewundernd gehen die Blicke nach oben zu der kleinen Kapelle, die den spitzen Felszacken krönt. Wenige Meter nach dem Gasthof geht der Kreuzweg ab. Vorbei an den schönen Votivtafeln steigen wir die vielen Treppenstufen aufwärts. Rechts von unserem Weg liegt die kleine Mariengrotte, in der der erschossene Wildschütz Leonhard Pöttinger aufgefunden wurde. Ein Gedenktaferl erinnert an ihn. Je näher wir an den Felsen herankommen, desto steiler werden die Treppenstufen und umso beschwerlicher wird das Aufsteigen. Oben auf dem Kamm beim Taferl XIV etwas atemlos angekommen, geht es nach links und dann die letzten Stufen nach oben bis vor die Kapelle. 557 Treppenstufen habe ich gezählt. Schmal, aber gut gesichert geht es auf die Westseite der Kapelle mit der herrlichen Aussicht. Der Blick schweift hinunter nach Rottach-Egern und in das Tal der Weissach. Links davon derWallberg, dahinter rechts Risserkogel und Blankenstein. Im südlichen Talende sind das Grüneck, daneben der Leonhardstein mit seiner markanten Felsengestalt erkennbar. Zwischen Silberkogel und Filzenkopf im Hintergrund sind der Ross- und der Buchsteingipfel auszumachen. Noch weiter westlich schließen Gipfel von Hirschberg, die drei Kampen und der Fockenstein an. Der Blick schweift weiter in nordwestlicher Richtung über die bewaldetenVorberge bis er in die nördliche Ebene hin ausläuft. Der Rastplatz ist schnell mit uns überfüllt.Zwanzig Personen haben hier keinen Platz. Ein Erinnerungsfoto vor der Kapelle, dann machen wir uns auf den Weg zur Baumgartenschneid. Bei der Wegkreuzung geht es im lichten Wald geradeaus den Kamm entlang weiter. Dann in einer Senke zu einer weiteren Wegkreuzung. Nach rechts führt der Weg ohne Treppenstufen zum Gasthof Riederstein. Zur Baumgartenschneid geht es geradeausweiter. Der Steig wird schmaler und bringt uns steil den nordseitigen Hang aufwärts. Umgefallene Bäume zeigen, dass auch hier noch nicht alle Winterschäden beseitigt sind. Am Rohrkopf legt sich der Steig zurück und führt zwanzig Minuten später aus dem Wald heraus und auf die blühende Wiese vor den Gipfel der Baumgartenschneid. Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs und Admiral lassen sich auf den bunten Blüten nieder und saugen Nektar. In Serpentinen geht es nach oben zum Gipfelkreuz. Zahlreich blühendes Knabenkraut steht im schönen Kontrast zum Gipfelkreuz.Etwas östlich vom Gipfel liegt eine windgeschützte Stelle, die sich für eine Rast sehr gut eignet. Hier lassen wir uns nieder und machen ausgiebig Rast. Die gelben Blüten der Trollblume sind ein herrliches Motiv vor den hungrigen Bergwanderinnen. Das kleine Kreuz, das unterhalb auf dem kleinen Buckel stand, ist verschwunden. Vermutlich ist es ein Opfer des strengen Winters geworden. Von dieser Stelle hat man einen schönen Blick zum Breitenstein und Wendelstein.Es fällt schwer aus diesem Blütenmeer aufzustehen und zum weiter gehen zu rüsten. Beim Gipfelkreuz stellen wir uns für das Gipfelfoto auf. Dann verlassen wir den Gipfel in nördlicher Richtung und steigen nach unten zur Baumgarten Alm ab. Blaue Enziane und Schusternagerl, weiße Bibernell Rosen- und gelbe Trollblumen-Blüten säumen den Weg. Es liegt nahe, dass diese Blumenmotive bei jedem Schritt zum fotografieren animieren. Bei der Baumgarten Alm verlassen wir den sonnigen Wiesenbereich. Wir müssen einen Weidezaun übersteigen und gehen im Wald den Bergrücken nach unten. Einzelne schrofige Stufen fordern ein gewisses Maß an Trittsicherheit. Bevor wir den Prinzenweg erreichen kommen wir an Baumfällarbeiten vorbei, die wir weitläufig umgehen. Beim Unterstandhäuschen fällt die Entscheidung. Wir gehen zum Galaun und kehren dort ein. Für die größere Runde über dieNeureuth ist es zu heiß. Auf der breiten Forststraße geht es nahezu auf einer Höhenlinie bis zur Wegkreuzung unterhalb vom Galaun. Ein kurzer steiler Anstieg nach oben zum Gasthaus ist vor der Einkehr erforderlich und bringt uns ordentlich ins Schwitzen. Dann ist es geschafft.Auf der sonnigen Terrasse genießen wir kühle Getränke und Kuchen, wobei immer wieder derBlick nach oben zur kleinen Kapelle auf der Felsspitze schweift. Dann wird es endgültig Zeit zum Abstieg. Auf dem breiten Fahrweg gehen wir nach unten, bisnach rechts ein kleiner Steig abgeht. Dieser bringt uns oberhalb vom Alpbach zurück zu unserem Parkplatz.